Inhaltsverzeichnis
Aufgaben der Sicherheitsbeauftragten
Unterstützung für mehr Arbeitssicherheit im Betrieb
Welche Aufgaben haben Sicherheitsbeauftragte? Diese Frage stellen sich viele Unternehmen, wenn es um die gesetzliche Verpflichtung zur Ernennung von Sicherheitsbeauftragten geht. Doch was genau macht ein Sicherheitsbeauftragter, und welche Rolle spielt er im Arbeitsschutz?
Sicherheitsbeauftragte – Unterstützung für den Arbeitsschutz
Sicherheitsbeauftragte sind ein wichtiger Bestandteil des betrieblichen Arbeitsschutzes. Sie unterstützen Arbeitgeber, Führungskräfte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit dabei, die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Beschäftigten zu verbessern. Dabei agieren sie als Bindeglied zwischen Belegschaft und Arbeitsschutzorganisation, indem sie auf Gefahrenquellen hinweisen und präventive Maßnahmen fördern.
Die Aufgaben von Sicherheitsbeauftragten kurz zusammengefasst:
Ein Sicherheitsbeauftragter unterstützt Unternehmen dabei, Arbeitsunfälle und Gesundheitsrisiken zu vermeiden. Seine wichtigsten Aufgaben umfassen:
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Gefahren erkennen: Identifikation von Unfall- und Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz.
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Arbeitsschutz unterstützen: Beratung und Unterstützung der Führungskräfte bei Sicherheitsmaßnahmen.
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Mitarbeiter sensibilisieren: Aufklärung der Kollegen über sicheres Verhalten und Arbeitsschutzrichtlinien.
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Unfälle vorbeugen: Mitwirkung bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Unfallverhütung.
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Zusammenarbeit mit Fachkräften: Enge Abstimmung mit der Fachkraft für Arbeitssicherheit, dem Betriebsarzt und dem Betriebsrat.
Erfahre in diesem Video mehr über die zentrale Rolle eines Sicherheitsbeauftragten und warum er für dein Unternehmen unverzichtbar ist.
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5 Regeln für die Ausbildung von Sicherheitsbeauftragten
Eine falsche Anzahl an ausgebildeten Kollegen oder fehlinterpretierte Verantwortung gegenüber eines Sicherheitsbeauftragten kann zu Problemen führen.
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Schritt-für-Schritt Anleitung
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5 wichtigste Regeln für die Ausbildung
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Die wichtigsten Aufgaben von Sicherheitsbeauftragten
1. Erkennen und Melden von Gefahrenquellen
Ein zentrales Aufgabengebiet der Sicherheitsbeauftragten ist die Beobachtung des Arbeitsplatzes. Sie achten auf potenzielle Gefahrenquellen, sei es durch unsichere Arbeitsweisen, fehlerhafte Maschinen oder organisatorische Mängel. Wird eine Gefährdung festgestellt, melden sie diese an die zuständigen Stellen im Unternehmen – beispielsweise an Vorgesetzte, die Fachkraft für Arbeitssicherheit oder den Betriebsrat.
2. Teilnahme an Begehungen und Audits
Sicherheitsbeauftragte nehmen regelmäßig an Betriebsbegehungen teil und unterstützen bei internen sowie externen Audits. Ihre Aufgabe ist es, Mängel zu dokumentieren und Verbesserungsvorschläge einzubringen. Durch ihre aktive Beteiligung tragen sie dazu bei, Sicherheitslücken frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen einzuleiten.
3. Sensibilisierung der Mitarbeitenden
Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Förderung des Sicherheitsbewusstseins der Belegschaft. Sicherheitsbeauftragte geben ihr Wissen über sichere Arbeitsmethoden weiter, sprechen Kollegen auf unsichere Verhaltensweisen an und ermutigen zur Einhaltung von Schutzmaßnahmen. Ihre Aufgabe ist es nicht, Anweisungen zu erteilen, sondern als Vorbild zu agieren und für eine sicherheitsbewusste Unternehmenskultur zu werben.
4. Unterstützung bei der Unfallprävention und -untersuchung
Sicherheitsbeauftragte helfen dabei, Arbeitsunfälle zu vermeiden, indem sie Schwachstellen im Sicherheitskonzept aufzeigen. Kommt es dennoch zu einem Unfall, können sie an der Analyse und Ursachenforschung mitwirken. Ihre praktischen Einblicke sind wertvoll, um Maßnahmen zur Unfallverhütung abzuleiten und Wiederholungen zu vermeiden.

Keine Weisungsbefugnis, aber wertvolle Unterstützung
Wichtig: Sicherheitsbeauftragte haben keine Weisungsbefugnis und tragen keine rechtliche Verantwortung für den Arbeitsschutz. Sie sind keine Führungskräfte und können keine Maßnahmen anordnen. Ihre Rolle besteht in der Unterstützung und Beratung, nicht in der Umsetzung oder Kontrolle von Sicherheitsmaßnahmen. Die Verantwortung für die Einhaltung von Vorschriften liegt weiterhin bei den Führungskräften und der Unternehmensleitung.
Erfolgreiche Arbeit braucht Unterstützung
Damit Sicherheitsbeauftragte ihre Aufgaben effektiv wahrnehmen können, benötigen sie Unterstützung aus dem Unternehmen. Dazu gehören:
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Regelmäßige Schulungen, um ihr Wissen über Arbeitsschutz aktuell zu halten
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Zeitliche Ressourcen, damit sie ihre Aufgaben neben ihrer regulären Tätigkeit ausführen können
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Transparenz und Kommunikation, damit sie über relevante Sicherheitsvorgaben und Maßnahmen informiert sind
Laut Deutscher Gesetzlicher Unfallversicherung (DGUV) leisten Sicherheitsbeauftragte einen wichtigen Beitrag zur Arbeitssicherheit – doch nur, wenn sie in die betriebliche Sicherheitsorganisation eingebunden sind und ihnen die notwendigen Mittel zur Verfügung stehen.
Sicherheitsbeauftragte als Schlüsselakteure für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz
Sicherheitsbeauftragte sind eine wertvolle Unterstützung im Arbeitsschutz. Sie erkennen Gefahren, sensibilisieren Mitarbeitende und helfen dabei, Arbeitsunfälle zu vermeiden. Auch wenn sie keine Weisungsbefugnis haben, tragen sie erheblich zur Sicherheitskultur im Unternehmen bei. Entscheidend für ihren Erfolg ist eine gute Zusammenarbeit mit der Unternehmensleitung, den Fachkräften für Arbeitssicherheit und der gesamten Belegschaft.
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Beispiele: Was macht ein Sicherheitsbeauftragter in der Praxis?
Stell Dir vor, ein unscheinbarer Stolperstein in einer Werkshalle wird nicht bemerkt – das Ergebnis könnte ein schwerer Arbeitsunfall sein. Sicherheitsbeauftragte sind die „Augen und Ohren“ der Arbeitssicherheit. Sie erkennen Gefahren, bevor sie zu Problemen werden, und helfen dabei, rechtliche Vorgaben einzuhalten. Aber das ist nicht alles: Sie sensibilisieren die Belegschaft und schaffen ein Bewusstsein für sichere Arbeitspraktiken.
Neben den allgemeinen Hauptaufgaben übernehmen Sicherheitsbeauftragte je nach Branche und Unternehmensstruktur spezifische Tätigkeiten. Diese hängen oft von den Besonderheiten des Arbeitsplatzes und den geltenden gesetzlichen Vorgaben ab. Die spezifischen Aufgaben eines Sicherheitsbeauftragten zeigen, wie eng Theorie und Praxis miteinander verbunden sind. Sie agieren nicht nur als Beobachter, sondern auch als aktive Gestalter von Sicherheitskonzepten, die den Arbeitsalltag spürbar sicherer machen. Ob in Sitzungen des Arbeitsschutzausschusses, bei der Kontrolle von Schutzausrüstung oder in der Dokumentation: Ihre Arbeit ist ein unverzichtbarer Baustein für den Erfolg des betrieblichen Arbeitsschutzes.
Im Folgenden werden praxisnahe Beispiele beleuchtet, um die Rolle greifbarer zu machen.
Aufgaben im Arbeitsschutzausschuss (ASA)
In Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitenden ist ein Arbeitsschutzausschuss (ASA) gesetzlich vorgeschrieben. Sicherheitsbeauftragte sind feste Mitglieder dieses Gremiums und bringen ihre Perspektive in die Diskussion ein. Typische Aufgaben im ASA:
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Teilnahme an regelmäßigen Sitzungen, in denen aktuelle Sicherheitsfragen besprochen werden.
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Dokumentation von Unfallberichten und deren Analyse zur Ableitung präventiver Maßnahmen.
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Erarbeitung von Vorschlägen, um Arbeitsbedingungen sicherer zu gestalten.
Beispiel aus der Praxis ✅
Während einer ASA-Sitzung wird ein wiederkehrender Unfallhergang in der Logistik besprochen. Der Sicherheitsbeauftragte schlägt vor, eine zusätzliche Schulung für den Umgang mit Gabelstaplern durchzuführen, um die Unfallrate zu senken.
Bereitstellung und Überwachung der persönlichen Schutzausrüstung (PSA)
Die persönliche Schutzausrüstung (PSA) ist ein zentraler Bestandteil des Arbeitsschutzes, besonders in Branchen wie Bau, Produktion oder Chemie. Sicherheitsbeauftragte haben die Aufgabe, sicherzustellen, dass alle Mitarbeitenden die notwendige PSA erhalten und diese korrekt nutzen. Konkrete Aufgaben:
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Überprüfung, ob PSA wie Helme, Handschuhe oder Schutzbrillen den gesetzlichen Standards entsprechen.
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Regelmäßige Kontrolle, ob die Mitarbeitenden die PSA richtig anwenden.
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Meldung von Defekten oder Abnutzungserscheinungen der PSA an die zuständigen Stellen.
Praxisbeispiel ✅
Der Sicherheitsbeauftragte überprüft die Schutzbrillen im Lager und entdeckt mehrere beschädigte Exemplare. Er sorgt für eine sofortige Neubeschaffung und weist die Mitarbeitenden darauf hin, regelmäßig ihre PSA zu kontrollieren.
Dokumentation und Berichtswesen im Arbeitsschutz
Eine präzise Dokumentation ist unverzichtbar, um Maßnahmen im Arbeitsschutz zu planen und deren Wirksamkeit zu bewerten. Sicherheitsbeauftragte erstellen regelmäßig Berichte über sicherheitsrelevante Beobachtungen und Maßnahmen. Typische Dokumentationsaufgaben:
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Protokollierung von Sicherheitsrundgängen und Gefährdungsbeurteilungen.
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Erstellung von Berichten für die Unternehmensleitung zu sicherheitstechnischen Vorfällen.
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Dokumentation von Schulungen und Unterweisungen der Mitarbeitenden.
Beispiel aus der Praxis ✅
Nach einer Sicherheitsbegehung dokumentiert der Sicherheitsbeauftragte festgestellte Mängel, wie rutschige Böden in der Produktionshalle, und leitet diese an die zuständigen Stellen weiter. In einem anschließenden Bericht schlägt er vor, rutschfeste Matten zu verlegen, um zukünftige Unfälle zu verhindern.
Aufgaben-Zusammenfassung + Checkliste als PDF
5 Regeln für die Ausbildung von Sicherheitsbeauftragten
Eine falsche Anzahl an ausgebildeten Kollegen oder fehlinterpretierte Verantwortung gegenüber eines Sicherheitsbeauftragten kann zu Problemen führen.
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Schritt-für-Schritt Anleitung
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5 wichtigste Regeln für die Ausbildung
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Checkliste zur Bestellung eines Sibe
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Sicherheitsbeauftragte als Schlüssel zur sicheren Arbeitsumgebung
Die Aufgaben eines Sicherheitsbeauftragten sind vielseitig, anspruchsvoll und von großer Bedeutung. Sie reichen von der Erkennung von Gefahren über die Beratung der Mitarbeitenden bis hin zur aktiven Mitgestaltung von Sicherheitsmaßnahmen. Diese Rolle ist kein einfacher Nebenjob, sondern ein entscheidender Beitrag zur Prävention von Unfällen und zur Schaffung einer nachhaltigen Sicherheitskultur.
Warum sind Sicherheitsbeauftragte unverzichtbar?
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Sie schützen die Gesundheit der Mitarbeitenden und fördern das Wohlbefinden am Arbeitsplatz.
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Sie minimieren rechtliche Risiken für das Unternehmen und sorgen für die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.
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Sie stärken die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitenden und Management und schaffen Vertrauen.

Ein Job für jeden?
Es gibt für Sicherheitsbeauftragte zwar keine fachlichen Voraussetzungen, aber nicht jeder kann Sicherheitsbeauftragter werden. Es braucht eine gewisse Affinität zu organisatorischen Aufgaben, technisches Verständnis und vor allem den Willen, Verantwortung für andere zu übernehmen. Häufig kommen Mitarbeitende infrage, die bereits Erfahrung im Betrieb gesammelt haben und den Arbeitsalltag genau kennen.
Kurz gesagt: Ein Sicherheitsbeauftragter ist nicht nur jemand, der „aufpasst“, sondern ein unverzichtbarer Akteur, der zu einem sichereren, effizienteren und gesetzeskonformen Arbeitsplatz beiträgt.

Autorin: Frau Cornelia An
Fachkraft für Arbeitssicherheit und E-Learning-Autorin | Mehr erfahren
Erstellt am: 14.05.2019
Zuletzt geändert: 19.02.2025