Inhaltsübersicht:
Voraussetzungen für Sicherheitsbeauftragte
Wer kann Sicherheitsbeauftragter werden?
Sicherheitsbeauftragte sind verantwortlich für den Sicherheits- und Gesundheitsschutz im Unternehmen. Sie übernehmen diese Funktion als Ehrenamt und leisten damit einen wichtigen Beitrag für den Arbeitsschutz. Neben der fachlichen Qualifikation sind insbesondere Engagement und eine gute Kommunikationsstärke Grundvoraussetzung für Sicherheitsbeauftragte.
Grundvoraussetzungen für Sicherheitsbeauftragte
Für Sicherheitsbeauftragte gibt es keine fachliche Voraussetzung. Jeder Mitarbeiter im Betrieb kann Sicherheitsbeauftragter werden. Geeignet für die Position sind verantwortungsbewusste Kollegen mit vorbildlicher Arbeitsweise, idealerweise ohne Führungsverantwortung. Ein gewisses Engagement gilt als Grundvoraussetzung für die freiwillige Aufgabe.
Um die Rolle des Sicherheitsbeauftragten erfolgreich ausführen zu können, sind gewisse Arbeitsschutzkenntnisse erforderlich. Diese ergeben sich konkret aus den Aufgaben, die der Sicherheitsbeauftragte nach §20 “Bestellung und Aufgaben von Sicherheitsbeauftragten” der DGUV Vorschrift 1 - Grundsätze der Prävention zu übernehmen hat. Diese Qualifikation wird den angehenden Sicherheitsbeauftragten in einer Schulung bzw. Weiterbildung vermittelt.
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Wer ist für die Rolle des Sicherheitsbeauftragten geeignet?
Wenn es um die Wahl des richtigen Kandidaten für die Rolle des Sicherheitsbeauftragten im Unternehmen geht, sind das Verantwortungsbewusstsein und ein guter Draht zu anderen Kollegen ein wichtiges Auswahlkriterium. Engagement und ein gewisses Fingerspitzengefühl gelten als Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Erfüllung der Position.
Die intrinsische Motivation bestimmt maßgeblich das Engagement für diese freiwillige Aufgabe. Am besten geeignet sind deshalb Mitarbeiter mit einer vorbildlichen Arbeitsweise, die das Arbeitsumfeld gut kennen und Interesse an den Aufgaben eines Sicherheitsbeauftragten haben. Wenn die Person darüber hinaus auch bei Kollegen fachlich und persönlich anerkannt ist und gute Kommunikationsfähigkeiten besitzt, ist sie optimal für die Position als Sicherheitsbeauftragter geeignet.
Zusammengefasst gelten folgende Voraussetzungen für Sicherheitsbeauftragte:
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Fachliche Qualifikation (wird in Schulung vermittelt)
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Engagement für freiwillige Aufgabe
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Verantwortungsbewusstsein und vorbildliche Arbeitsweise
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Kommunikationsstärke und Fingerspitzengefühl
Wer sollte nicht als Sicherheitsbeauftragter ernannt werden?
Da mit der Rolle des Sicherheitsbeauftragten keine Weisungsbefugnis und rechtliche Verantwortung für den Arbeitsschutz einhergeht, sollten Personen mit Führungsverantwortung möglichst nicht als Sicherheitsbeauftragte ernannt werden. Im Ausnahmefall kann auch eine Führungskraft Sicherheitsbeauftragter werden. Diese könnte dann allerdings für ihr Handeln oder Unterlassen zivil- oder strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden. Eine Person mit Weisungsbefugnis kann im Gegensatz zu anderen Sicherheitsbeauftragten im Zweifelsfall gewisse Dinge schneller umsetzen. Diese beiden Vor- und Nachteile gilt es zu beachten, bevor ein Sicherheitsbeauftragter ernannt wird.
Welche Soft Skills sollten Sicherheitsbeauftragte mitbringen?
Die Sicherheitsbeauftragten sollten nicht nur auf dem neuesten Stand der geltenden Regeln und Normen sein, sondern auch entsprechende Soft-Skills mitbringen, um gut mit ihren Kollegen kommunizieren zu können. Im besten Fall schaffen sie es, die Kommunikation mit den Kollegen so zu gestalten, dass diese die Arbeitsschutzvorschriften als Ihren Vorteil erkennen und nicht als lästiges, unnötiges Übel.
Sicherheitsbeauftragte sollten folgende Soft Skills mitbringen:
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Akzeptanz unter den Kollegen und Kolleginnen
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Hohe Sozialkompetenz, gute Beobachtungsgabe
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Ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten
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Fingerspitzengefühl und Überzeugungsvermögen
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Sorgfältiges & kontinuierliches Arbeiten
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Eigeninitiative
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Organisationstalent
Außerdem sind folgende Fertigkeiten und Kompetenzen förderlich für die erfolgreiche Erfüllung der Aufgaben:
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Gutes technisches Verständnis
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Eigenständig Dokumente erstellen in Excel, PowerPoint, Word
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Gutes Auge für das Erkennen von sicherheitstechnischen Probleme oder Mängeln
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Entsprechende Fachkunde im Zuständigkeitsbereich
Qualifikation von Sicherheitsbeauftragten
Die fachliche Qualifikation für die Arbeit als Sicherheitsbeauftragter können die Kandidaten in einer entsprechenden Weiterbildung erwerben. Gemäß DGUV Information 211-042 wird eine regelmäßige Fortbildung von Sicherheitsbeauftragten alle drei bis fünf Jahre empfohlen.
An der ExpertMe Akademie bieten wir digitale Ausbildungen für Sicherheitsbeauftragte an, die es ermöglichen, Sicherheitsbeauftragte in nur wenigen Tagen auf höchstem Niveau auszubilden – und das alles flexibel und kosteneffizient von jedem Ort aus. Die Grundlage der Weiterbildung stellen §22 SGB VII, DGUV Vorschrift 1 und DGUV Regel 100-001 dar.
Ziel der Ausbildung ist es, Mitarbeiter ideal auf die Funktion des Sicherheitsbeauftragten in ihrem Betrieb vorzubereiten. Die Teilnehmenden lernen die aktuellen Regelungen im Arbeitsschutz und, für was genau ein Sicherheitsbeauftragter verantwortlich ist. Nach der Grundausbildung bieten wir drei verschiedene Schwerpunkt-Seminare an, in denen spezifischer auf die unterschiedlichen Anforderungen und Gefahrenquellen in Produktion, Verwaltung und Gesundheitsbranche eingegangen wird.
Unsere Aus- und Weiterbildungen für Sicherheitsbeauftragte
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Häufige Fragen zu den Voraussetzungen von Sicherheitsbeauftragten
Kann man auch ohne Schulung als Sicherheitsbeauftragter genannt werden?
Laut DGUV Information 1 müssen Sicherheitsbeauftragte eine Mindestqualifikation vorweisen. Diese können angehende Sicherheitsbeauftragte in einer entsprechenden Schulung erlangen.
Wer ernennt den Sicherheitsbeauftragten?
Die Bestellung bzw. Ernennung des Sicherheitsbeauftragten erfolgt schriftlich durch den Unternehmer. Die Fachkraft für Arbeitssicherheit oder auch Betriebsarzt und Betriebsrat können geeignete Personen vorschlagen.
Mehr Informationen zur Bestellung von Sicherheitsbeauftragten
Kann ein Sicherheitsbeauftragter gegen seinen Willen ernannt werden?
In DGUV Regel 100-001 ist definiert, dass Sicherheitsbeauftragte ihre Aufgabe ehrenamtlich und zusätzlich zu ihrer eigentlichen Aufgabe übernehmen. Es kann also kein Arbeitnehmer gezwungen werden, diese freiwillige Aufgabe zu übernehmen.
Haben Sicherheitsbeauftragte einen Kündigungsschutz?
Für Sicherheitsbeauftragte gilt ein relativer Kündigungsschutz. Das heißt, sie dürfen gem. § 22 Abs. 3 SGB VII nicht wegen der Ausführung ihrer Funktion benachteiligt werden.
Die interne Kommunikation als zentrale Aufgabe des Sicherheitsbeauftragten
Eine zentrale Aufgabe des Sicherheitsbeauftragten ist der aktive Austausch mit den Kollegen und die interne Kommunikation mit den Verantwortlichen für das Thema Arbeitssicherheit im Betrieb. In größeren Betrieben übertragt der Geschäftsführer seine Aufsichtspflicht an die Fachkraft für Arbeitssicherheit und Betriebsärzte. Diese Mitarbeiter treffen sich in regelmäßigen Abständen gemeinsam mit dem Sicherheitsbeauftragten. Diese Treffen bzw. Besprechungen finden im Rahmen der Sitzung des Arbeitsschutzausschuss (ASA) statt. Dies ein Organ des betrieblichen Arbeitsschutzes und wird in Deutschland ab einer Betriebsgröße mit mehr als 20 Beschäftigten vorgeschrieben (§ 11 Arbeitssicherheitsgesetz - ASiG).
Soft Skills als wichtige Voraussetzung für Sicherheitsbeauftragte
Der Sicherheitsbeauftragte muss dabei nicht nur auf dem neuesten Stand der geltenden Regeln und Normen sein, sondern auch entsprechende Soft-Skills besitzen, um positiv auf Kollegen einwirken zu können. Er steht im ständigen Austausch mit seinen Kollegen. Er erläutert Vorschriften und kennt deren Meinung zum aktuellen Stand der Sicherheitsmaßnahmen und Arbeitsbedingungen. Er bespricht regelmäßig den korrekten Umgang mit Arbeitsmitteln und die Verwendung der persönliche Schutzausrüstung und sensibilisiert seine Kollegen für sicherheits- gesundheitsbewusstes Verhalten. Der Sicherheitsbeauftragte sollte die Kommunikation mit den Kollegen so gestalten, dass diese die Arbeitsschutzvorschriften als Ihren Vorteil erkennen und nicht als lästiges, unnötiges Übel.
Kommunikationsstrategien für Sicherheitsbeauftragte
Der Sicherheitsbeauftragte nimmt eine Position im Unternehmen ein, welche je nach der Perspektive seiner Kollegen anders wahrgenommen werden kann. Die Kollegen sollten ihn sehr schätzen, da er ein geschultes Auge auf deren Gesundheit wirft. In der Regel wird dabei die Arbeit der Kollegen nicht unterbrochen. Führungspersonen werden zum Teil von dieser Aufgabe entlastet. Der Sicherheitsbeauftragte sollte von diesem Personenkreis also auch offen empfangen werden.
Jedoch beschäftigt sich der Sicherheitsbeauftragte einen größeren Teil seiner Arbeit mit dem Melden von Mängeln. D.h. ein Arbeitsunfall hat noch nicht stattgefunden, aber der Sicherheitsbeauftragte erkennt ein Risiko in bestimmten Tätigkeiten. Wenn Vorgesetzte oder Kollegen diese Risiken nicht erkennen, dann können diese Meldungen auf Dauer lästig erscheinen.
Um dieses mögliche Ungleichgewicht zu vermeiden, spielt die Kommunikation eine wichtige Rolle. Sie sollten bei den Gesprächen mit Kollegen und Vorgesetzten auf folgende Dinge achten. Zum einem sollte sich der Sicherheitsbeauftragte in die Lage und Situation seiner Kollegen oder Vorgesetzten reinversetzen können. Dies hilft dem SiBe, die richtigen Worte zum richtigen Zeitpunkt zu finden. Zum anderen ist es hilfreich, die positiven Verhaltensweisen vor einer kritischen Äußerung kurz zu wiederholen.
Autorin: Frau Cornelia An
Fachkraft für Arbeitssicherheit und E-Learning-Autorin | Mehr erfahren
Erstellt am: 07.08.2023
Zuletzt geändert: 24.09.2024